Der Hochzeitsbrauch, der Braut etwas Altes, etwas Neues, etwas Blaues und etwas Geliehenes auf ihrem Weg zum Altar mitzugeben, ist eine der bekanntesten Traditionen rund um das Thema Heirat. Ursprünglich stammt der Brauch wahrscheinlich aus England, doch längst hat er sich auch in vielen anderen Ländern durchgesetzt.
Dieser Hochzeitsbrauch verbindet lieb gewonnene Traditionen mit dem Blick in die Zukunft und steht damit sowohl für das bisherige Leben des Brautpaares als auch für ihren gemeinsamen Lebensweg. Die Symbolik ist vielfältig, ebenso wie die Auswahl der Details, die den Brauch vervollständigen. Ob nun Ohrringe, Ketten oder andere Schmuckstücke, Teile des Hochzeitskleides, Blumen im Haar oder einfach ein kleiner versteckter Glücksbringer – Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues kann jede Braut ganz nach ihren Vorstellungen bei sich tragen und so eine alte, wunderschöne Tradition pflegen.
Hochzeitsbrauch: Something old, something new…
Der Brauch, der sich auch bei Hochzeiten in Deutschland immer weiter verbreitet, geht auf ein englisches Sprichwort zurück. Dort heißt es: „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in her shoe.“ Der „lucky“ oder „silver six-pence“ im Schuh, quasi das englische Äquivalent zum Glückspfennig, sollte als Symbol für Wohlstand die finanzielle Zukunft des Paares sichern, spielt aber sowohl im Ursprungsbrauch als auch in den übernommenen Traditionen in anderen Ländern eine immer kleinere Rolle.
„Something old“ und „something new“, also etwas Altes und etwas Neues, sollen die Vergangenheit mit der Zukunft verbinden. Das Alte – sei es nun ein geerbtes Schmuckstück oder der Schleier der eigenen Mutter – symbolisiert das bisherige Leben der Braut und die Verbindung, die auch nach der Hochzeit noch zu ihrer Familie und ihrer Vergangenheit bestehen bleibt. Das Neue – in der Regel das Hochzeitskleid – steht für das zukünftige Eheleben und soll sowohl der Braut als auch dem Bräutigam Glück und Erfolg auf allen Wegen bescheren. Zusammen platzieren beide Symbole das ganze Leben der Braut unter einem glücklichen Stern.
„Something borrowed, something blue“: Hochzeitsbrauch mit Tradition
„Something borrowed“, also etwas Geliehenes, hat verschiedene Bedeutungen. Das Objekt, oftmals ebenfalls ein Schmuckstück oder ein besticktes Taschentuch von einem Familienmitglied oder aber einer Freundin, symbolisiert die Verbindung zu diesem Menschen und damit Treue und Freundschaft; gleichzeitig erinnert sie auch daran, dass Freunde und Verwandte stets als Rückhalt in greifbarer Nähe bleiben und Unterstützung in jeglicher Notlage bieten. Oftmals hält ein und dasselbe Objekt als etwas Altes und gleichzeitig als etwas Geborgtes her.
Schließlich fehlt noch „something blue“, etwas Blaues. Hier wählt die Braut meist ein Strumpfband, ein Detail ihrer Lingerie oder etwas anderes, das sich leicht verstecken lässt, denn oftmals soll kein farbiges Detail von der reinen und weißen Pracht des Brautkleids ablenken. Die Symbolik ist hier nicht ganz eindeutig: Mal heißt es, Blau wäre eine im wahrsten Sinne des Wortes himmlische Farbe und stehe in Assoziation mit den Weiten des Himmels und des Ozeans für Beständigkeit und Ausgeglichenheit. In anderen Überlieferungen heißt es, Blau sei die Farbe der Mutter Gottes, im Judentum die Farbe Gottes und des Glaubens – So sei die Heirat gesegnet.
Doch Symbolik hin oder her – Letztlich ist diese Hochzeitstradition vor allem ein schöner Brauch, die der Braut ein beruhigendes Gefühl verschaffen soll, und die ausgewählten Objekte sollen sie an ihrem besonderen Tag nur noch mehr strahlen lassen.